Ich verbinde mit typischen südamerikanischen Landschaften vor allem Urwald, Berge und Pampa. Ich hätte also am wenigsten erwartet, dass ich an meinem ersten Tag in Bolivien in einer Wüste lande, naja, zumindest in einer kleinen…
Die Lomas de Arena, auf Deutsch „Sandhügel“, sind ein kleines Naturschutzgebiet gleich außerhalb von Santa Cruz de la Sierra, Boliviens größter Stadt. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 133 km² und liegt ungefähr 12 km außerhalb von Santa Cruz. Die Landschaft im Naturschutzgebiet ist geprägt von Wanderdünen, die ab und zu von kleinen Seen und Sumpfgebieten unterbrochen werden.
Mit dem Bus dauert die Fahrt vom Plaza Principal bis zum Eingang des Naturschutzgebietes ungefähr 45 Minuten. Die Linie 21 fährt direkt von der Stadt bis zum Parkeingang, wir mussten zwischendurch einmal in einen anderen Bus wechseln, der dann aber gleich weiter gefahren ist. Die Busfahrer kennen sich meistens auch gut aus, wir wurden direkt am Parkeingang abgesetzt, nachdem wir ihm ohne Spanischkenntnisse versucht haben zu sagen, wo wir hin wollen und er uns irgendwie verstanden hat. Die Fahrt mit dem Bus kostet 2 Bolivianos, der Eintritt in den Park noch einmal etwa 10 Bolivianos, umgerechnet also ungefähr 1,50 €.
Der Weg ist zu Beginn sehr breit und vergleichbar mit einem Feldweg. Wahrscheinlich fahren dort auch öfter Autos zu einem im Park gelegenen Hotel, uns kamen nur ein paar Motorräder entgegen. Auf diesem Weg muss man ungefähr eine Stunde laufen. Hohe Wanderschuhe sind dabei empfehlenswert, nicht nur wegen dem Sand, sondern auch um trocken über kleinere Bäche zu kommen. Der Weg führt bis zu einem Hotel, das aus mehreren kleinen Häusern besteht, ab da gab es eigentlich nicht mehr wirklich einen offiziellen Weg. Das ist aber auch halb so schlimm, denn direkt vor uns ragen dann auch schon die 50 Meter hohen Dünen in den Himmel.
Wir sind dann einfach querfeldein durch die Dünen gelaufen, verlaufen kann man sich dort eigentlich nicht, da das Gebiet dann doch recht überschaubar ist. Je nach Wetter kann es aber auch ein bisschen ungemütlich werden, bei uns war es sehr windig, und ab und zu haben wir dann mal eine Sandwolke abbekommen. Naja, die Kameras haben es überlebt.
Mit Hin- und Rückfahrt sollte man für diesen Ausflug etwas mehr als einen halben Tag mindestens einplanen, der Weg vom Parkeingang bis zu den Dünen zieht sich dann doch etwas, und je nach Tageszeit sollte man den Verkehr in der Stadt und die Fahrtzeiten nicht unterschätzen. Das Naturschutzgebiet lohnt sich aber auf jedenfall und ist eine gute Abwechslung zur Stadt.
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