Der Salar de Uyuni – für viele ist die größte Salzebene der Welt wahrscheinlich der Hauptgrund, nach Bolivien zu reisen. Und schonmal vorweg: die Tour über den Salar und durch die Anden war das Highlight meiner Reise durch Bolivien. Ich war insgesamt drei Tage mit einer kleinen Gruppe unterwegs, habe wie so oft alles spontan vor Ort gebucht und will euch hier meine Tipps für eure Tour über den Salar geben!
Uyuni
Ausgangspunkt jeder Tour in Bolivien ist die kleine verschlafene Stadt Uyuni. Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert ursprünglich als Militärstandort gegründet, heute lebt sie fast komplett vom Tourismus. An fast jeder Straßenecke gibt es Reiseagenturen und Anbieter für Rundtouren durch den bolivianischen Altiplano, kleine Shops, in denen man Mitbringsel einkaufen kann, und Hostels.
Ansonsten liegt die Stadt mitten im Nirgendwo, und durch die Lage auf etwas über 3500 Metern sollte man sich vor allem Nachts auch definitiv warm einpacken. Abgesehen vom Eisenbahnfriedhof vor der Stadt gibt es wirklich nicht viel spannendes zu sehen, für mich ist Uyuni der Inbegriff einer verschlafenen Stadt.
Erreichbarkeit
Uyuni liegt ungefähr 200 Km südlich von Potosi, der nächsten größeren Stadt. Ich bin von La Paz aus nach Uyuni gefahren, mit dem Nachtbus dauert die Fahrt nach Uyuni von La Paz ungefähr neun Stunden. Für die Fahrt sollte man sich aber auf jedenfall vorher noch eine warme Decke besorgen, gerade Nachts kann es doch sehr kalt werden.
Wem die Fahrt mit dem Nachtbus zu lange dauert, kommt auch per Flugzeug nach Uyuni. Von Santa Cruz und La Paz fliegen Linienflüge zum kleinen Flughafen.
In der Stadt selbst habe ich alles zu Fuß erledigt, das Zentrum ist nicht sehr groß und außer den großen Geländewagen für Rundtouren fahren auch nicht viele Autos. Nur der Eisenbahnfriedhof ist etwas außerhalb, aber auch gut in 20 bis 30 Minuten zu Fuß erreichbar.
Touren
Wie oben schon geschrieben, gibt es in Uyuni an fast jeder Straßenecke Anbieter für kurze oder längere Touren über den Salar de Uyuni. Ich bin schon im Vorfeld auf „Hodaka Travel“ gestoßen, auf mehreren Seiten wird der Anbieter empfohlen. Natürlich habe ich keinen Vergleich, weil ich die Tour nur einmal gemacht habe, aber ich hatte keine Probleme und habe auch einen fairen Preis gezahlt.
Ich bin mit dem Nachtbus gefahren und morgens in Uyuni angekommen, nachdem ich mir ein Hostel gesucht und noch etwas Schlaf nachgeholt habe, bin ich dann direkt zum Touranbieter und habe alles direkt vor Ort gebucht. Ich habe für die 3-Tages-Tour mit einem Guide, der nur Spanisch gesprochen hat, ca. 800 Bolivianos gezahlt, ein englischsprachiger Guide hätte 1200 Bolivianos gekostet. In der Tour ist alles inklusive, außer Eintritte in Nationalparks oder zum Beispiel auf die Isla Incahuasi, das wurde uns aber im Vorfeld schon alles sehr genau erklärt. Außerdem musste ich noch Wasser für die komplette Tour kaufen, ich habe mit drei Litern pro Tag gerechnet und bin damit auch gut ausgekommen.
Zusammen mit meinem Vater, zwei Portugiesen und drei Koreanern bin ich dann am nächsten Tag morgens in einem Toyota Land Cruiser losgefahren.
Erster Tag
Am ersten Tag sind wir um 10 Uhr in Uzuni losgefahren, nachdem wir unser Gepäck auf das Dach des Geländewagens gepackt hatten (keine Angst, alles war sicher und mit einer Plane abgedeckt, das ist also überhaupt kein Problem). Hier habe ich auch unsere Mitreisenden und unseren Guide kennengelernt, mit denen wir uns über die drei Tage wirklich gut verstanden haben.
Nachdem alles gepackt war, sind wir die kurze Strecke zum Eisenbahnfriedhof gleich außerhalb von Uyuni gefahren. Dort war es erwartungsgemäß sehr voll, denn alle Touren halten dort als erstes. Deshalb würde ich empfehlen, am Tag davor dorthin zu laufen, als ich nachmittags dort war, hatten mein Vater und ich den Eisenbahnfriedhof komplett für uns allein. Unsere Mitreisenden haben noch ein paar Fotos gemacht, dann ging es aber schon recht schnell weiter in Richtung Salzebene.



Und dann ist er plötzlich da: der Salar de Uyuni. Kurz hinter einem kleinen Dorf am Rand der Salzebene verlässt man die trockene, steinige Wüstenlandschaft und fährt direkt auf das Salz. Ab dann ist alles was ich bis zum Ende des Tages gesehen habe weißes Salz und blauer Himmel, soweit das Auge reicht. Am Horizont erkennt man manchmal die schwarzen Silhouetten der Berge, ansonsten ist weit und breit nichts.
Bis wir irgendwann ein Denkmal aus Salz der Rallye Dakar erreichen, nebenan ein Haus (auch aus Salz), wo wir mittagessen. Wir haben noch ein bisschen Zeit um Fotos zu machen, dann geht es weiter. Unser Guide ist immer einer der ersten, der wieder losfährt, es erscheint oft etwas hektisch aber dafür sind wir auch immer eine der ersten Gruppen, die an einem Ort ankommen, was sich vor allem die nächsten Tage noch auszahlen wird. Wir fahren einmal quer über die Salzebene, die durch das reflektierende Licht so hell ist, dass man oft ohne Sonnenbrille gar nicht richtig hinschauen kann.

Nach einem weiteren kleinen Zwischenstopp mitten im Nirgendwo und noch mehr Bildern vom weiten weißen Nichts erreichen wir nachmittags die Isla Incahuasa, eine kleine Insel mit auf dem Salar, die bekannt für ihre oft jahrhundertealten Kakteen ist. Wir haben etwas Zeit um die Insel zu erkunden, dabei darf (und sollte) man aber auf den Wegen bleiben. Außerdem müssen wir hier extra Eintritt bezahlen. Vom höchsten Platz der Insel hat man einen sehr guten Blick auf die Salzebene und die angrenzenden Berge.



Den Rest des Tages verbringen wir im Auto, bis zum Hostel sind wir noch ungefähr zwei Stunden unterwegs. Dort gibt es dann gemeinsames Abendessen, die warme Dusche kostet allerdings eine Kleinigkeit. Als es dunkel geworden ist, haben wir noch zusammen mit unseren Mitreisenden fotografiert, denn einen so klaren Sternenhimmel und Mondaufgang sieht man nicht so oft!



Hier geht es weiter zu Teil 2 meines Berichtes!
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